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Agriculture and rural development

Riso Nano Vialone Veronese g. g. A.

Durch die geschützte geografische Angabe (g. g. A.) wird verbürgt, dass mindestens einer der Herstellungsschritte, also Erzeugung, Verarbeitung oder Zubereitung, in der Region erfolgt.

Ursprünge

Anfang des 16. Jahrhunderts begann man im Talgebiet der Provinz Verona Reis anzubauen. Diese von Familien aus der Lombardei in den Süden gebrachte Bewirtschaftungsweise verwandelte das brachliegende Sumpfgebiet in eine von Reisfeldern dominierte Landschaft.

Luftansicht überfluteter Felder für den Reisanbau

Der Wandel wurde von den Provveditori ai Beni Inculti (Verwaltungsbeamte für ungenutzte Ressourcen) überwacht, einer vom venezianischen Senat im Jahr 1545 benannten öffentlichen Behörde.

Schwarz-Weiß-Foto von 6 Damen, die Reis holen

Die Provveditori schufen nicht nur ein Netz von Kanälen und Gräben, sie genehmigten auch den Bau von „Reismörsern“, einfachen Mühlen, in denen die Reishülsen unter Einsatz von mit Wasserkraft angetriebenen Stößeln entfernt wurden.

Ursprünglich wurde der Reis aus Verona fast ausschließlich auf dem Rialto-Markt in Venedig verkauft. Von dort aus verbreitete sich sein Ruhm während des 17. und 18. Jahrhunderts.

Aufgrund von Fortschritten bei der Züchtung entstand im 20. Jahrhundert die Hybridsorte Vialone Nano aus einer Kreuzung der älteren Sorten Nano und Vialone. Sie wurde 1937 zum ersten Mal angebaut und 1945 auch in der Provinz Verona eingeführt.

Die ausgezeichnete Qualität von Riso Nano Vialone Veronese wurde 1996 bestätigt, als der Reis als erster Reis in Europa mit einer geschützten geografischen Angabe ausgezeichnet wurde.

Herstellung

Antike Sepia-Foto einer Gruppe von Männern, die Reis aussaat

Riso Nano Vialone Veronese g. g. A. wird in 24 Gemeinden im südlichen Tiefland von Verona angebaut. Dieses als bassa Veronese bekannte Gebiet zeichnet sich durch leichte Schwemmlandböden aus.

Aus kalkhaltigem Gestein entspringen Quellen, die die Ebene überfluten und Mineralien ablagern, die einen alkalischen Boden bedingen. Diese besondere Bodenqualität unterscheidet die Reisfelder der Region um Verona von den meisten anderen italienischen Reisanbaugebieten.

Das Ackerland wird durch Anbautechniken bewirtschaftet, die im Laufe der Zeit den Bedürfnissen vor Ort angepasst und von Generation zu Generation weitergegeben wurden. Die Reisbauern regulieren die Überflutungs- und Trocknungsverfahren sorgfältig, und die Fruchtfolge ermöglicht einen ausgewogenen und hochwertigen Ertrag bei minimalem Einsatz von Pflanzenschutzmitteln und chemischem Dünger.

16th century rice huskers

Nach der Ernte wird der Reis zu den lokalen Mühlen gebracht, den direkten Nachfahren der Reismörser, die im 16. Jahrhundert in großer Zahl in dieser Region entstanden. Einige davon sind erhalten und auch heute noch in Betrieb.

Zwar wird heute in der Regel mit modernen Maschinen entspelzt, doch die Müller halten sich an dieselben Qualitätskriterien wie ihre Vorfahren.

Nach dem Entspelzen werden die Körner innerhalb des festgelegten geografischen Gebiets verpackt, um maximale Frische zu garantieren. Der größte Teil der Reisstärke wird beim Kochen freigesetzt, doch der hohe Amylosegehalt des Riso Nano Vialone gewährleistet, dass die Körner selbst bei Kochen bei hohen Temperaturen ihre Form und Textur behalten.

Am besten gelingt der Reis mit traditionellen Zubereitungsmethoden, bei denen die perlenden Körner mit ihrer cremigen Textur und ihrem zarten, aber unverwechselbaren Aroma für Risottos oder als Beilage für verschiedenste Soßen, Dressings und Zutaten verwendet werden.

Weitere Informationen

Riso Nano Vialone Veronese g. g. A. – gesetzliche Vorgaben

Geschützte geografische Angabe

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