Politikkohärenz im Interesse der Entwicklung
Durch Politikkohärenz im Interesse der Entwicklung möchte die EU die Entwicklungsziele in all ihren Strategien berücksichtigen, die Auswirkungen auf Entwicklungsländer haben könnten. Um Entwicklungsländer zu unterstützen und die Wirksamkeit der Entwicklungszusammenarbeit zu erhöhen, sollen Widersprüche minimiert und Synergien aufgebaut werden. In der Mitteilung der Kommission zur Ernährung und Landwirtschaft der Zukunft von 2017 wird auf die globale Dimension der Gemeinsamen Agrarpolitik und auf die Notwendigkeit kohärenter politischer Maßnahmen im Sinne der Agenda 2030 der Vereinten Nationen für nachhaltige Entwicklung verwiesen.
Herausforderungen
Die wichtigsten Herausforderungen für Entwicklungsländer sind eine sichere Lebensmittelversorgung und die Armutsbekämpfung. Im Jahr 2050 muss die weltweite Nahrungsmittelerzeugung für 9,3 Milliarden Menschen ausreichen – das sind zwei Milliarden Menschen mehr als 2011. Berichten der OECD und FAO zufolge dürfte dies zu einem geschätzten Anstieg der weltweiten Nahrungsmittelproduktion von 60 % über die kommenden 40 Jahre führen.
Im Juni 2017 wurde im Europäischen Konsens über die Entwicklungspolitik die Selbstverpflichtung der EU zur Politikkohärenz im Interesse der Entwicklung (PCD) bekräftigt, die als wichtiges Element der Strategie zur Verwirklichung der Ziele der nachhaltigen Entwicklung in unseren Partnerländern anerkannt wurde. Im Konsens ist vorgesehen, dass die PCD in allen politischen Maßnahmen und allen von der Agenda 2030 der Vereinten Nationen für nachhaltige Entwicklung abgedeckten Bereichen anzuwenden ist, unter besonderer Berücksichtigung von Handel, Umwelt und Klimawandel, sicherer Lebensmittelversorgung, Migration und Sicherheit.
Berichterstattung über die Fortschritte
Ungefähr alle zwei Jahre erstellt die EU einen Bericht über die Fortschritte im Hinblick auf die Politikkohärenz im Interesse der Entwicklung, wie im Vertrag von Lissabon verankert.
Der letzte Bericht wurde 2019 veröffentlicht und zieht eine Bilanz der entsprechenden Fortschritte der EU-Institutionen und EU-Mitgliedstaaten im Zeitraum 2015–2018 im veränderten weltweiten Entwicklungsrahmen nach der Annahme der Agenda 2030 der Vereinten Nationen für nachhaltige Entwicklung.
Links zum Thema
Eine Partnerschaft zwischen den europäischen Landwirten und unserer Gesellschaft, damit es genügend bezahlbare Lebensmittel gibt, die Einkommen der Landwirte gesichert sind und ländliche Gebiete auch in Zukunft florieren.