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Agriculture and rural development

Taskforce „Ländliches Afrika“

Stärkung der Partnerschaft zwischen der EU und Afrika in den Bereichen Ernährung und Landwirtschaft

Hintergrundinformationen zur Taskforce

Im September 2018 hat Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker eine Mitteilung über die „Allianz Afrika-Europa für nachhaltige Investitionen und Arbeitsplätze“ herausgegeben, in der auch ein verstärktes Engagement für die nachhaltige Entwicklung des ländlichen Afrikas durch mehr Zusammenarbeit und Dialog mit der Afrikanischen Union (AU) angesprochen wurde.

In diesem Zusammenhang wurde die Taskforce „Ländliches Afrika“ (TFRA) eingerichtet, die die Europäische Kommission darüber beraten soll, wie am besten zur nachhaltigen Entwicklung und zur Schaffung von Arbeitsplätzen im Agrar- und Nahrungsmittelsektor und in der ländlichen Wirtschaft Afrikas beigetragen werden kann.

Die elf TFRA-Mitglieder verfügen über Fachwissen in den Bereichen Landwirtschaft, landwirtschaftliche Unternehmen oder Agrarindustrie (vor allem im afrikanischen Agrar- und Lebensmittelsektor), Handel und Entwicklungspolitik sowie in im Zusammenhang mit Migration stehenden Themen. Die TFRA-Mitglieder hatten folgende Aufgaben:

  • ermitteln, wie die gewünschte Wirkung durch bessere Koordinierung mit bestehenden Initiativen schneller erreicht werden kann, um öffentliche und private Investitionen in die afrikanische Landwirtschaft, in Agrarunternehmen und die Entwicklung der Agrarindustrie zu fördern,
  • Wege für den Austausch von Wissen und Know-how aus den Strategien der EU für Landwirtschaft und Entwicklung des ländlichen Raums ebnen, um Beschäftigungsmöglichkeiten und Einkommen im ländlichen Afrika zu schaffen,
  • prüfen, welche Strategien geeignet sind, um Landwirtschaftspolitik und regulatorische Reformen in afrikanischen Ländern im Sinne des Umfassenden Programms zur Entwicklung der afrikanischen Landwirtschaft (CAADP) und der Malabo-Erklärung sowie verantwortungsbewusste private Investitionen aus der EU in die Landwirtschaft und Agrarunternehmen in Afrika zu fördern, um sowohl den innerafrikanischen Handel als auch Exporte aus afrikanischen Ländern anzuregen,
  • untersuchen, wie in der Landwirtschaft und der Agrarindustrie beschäftigte junge Afrikaner*innen unterstützt werden können.
young black male farmer attending to his crop

Abschlussbericht 2019

Im März 2019 hat die TFRA einen Abschlussbericht mit Empfehlungen für Strategien und politische Maßnahmen für die Umgestaltung des ländlichen Afrikas vorgelegt. Gemäß den Vorschlägen soll die Zusammenarbeit zwischen AU und EU gestärkt, und im Rahmen der Gemeinsamen Strategie Afrika-EU, der Agenda 2030 und der Ziele der Vereinten Nationen für nachhaltige Entwicklung soll mehr Einsatz geleistet werden.

In ihrem Bericht fordert die TFRA die Umsetzung einer innovativen Partnerschaft für die Entwicklung des afrikanischen Agrar- und Nahrungsmittelsektors und der ländlichen Wirtschaft auf drei Ebenen: zwischen Menschen, zwischen Unternehmen und zwischen Regierungen.

Der Bericht nennt überdies vier strategische Aktionsbereiche zur mittel- bis langfristigen Umsetzung der Umgestaltung der afrikanischen Landwirtschaft und ländlichen Wirtschaft:

  1. territorialer Ansatz für die Schaffung von Arbeitsplätzen und Einkommenswachstum,
  2. nachhaltige Landnutzung und Bewirtschaftung natürlicher Ressourcen sowie Klimapolitik,
  3. Unterstützung der nachhaltigen Umgestaltung der afrikanischen Landwirtschaft,
  4. Entwicklung der afrikanischen Lebensmittelindustrie und der afrikanischen Lebensmittelmärkte.

Um in diesen Aktionsbereichen die Zusammenarbeit möglichst umgehend einzuleiten, empfiehlt die TFRA sechs kurz- bis mittelfristige Initiativen:

Förderung einer besseren Regierungsführung und eines innovativen lokalen Aktionsprogramms, das sich auf einen territorialen Ansatz stützt

umfassende Berücksichtigung sowie Förderung von ökologischer Nachhaltigkeit und Klimapolitik

Einrichtung einer Initiative für Wissen, Innovation und Vernetzung zwecks Umgestaltung von Landwirtschaft und ländlichen Gebieten

Verbesserung des Zugangs zu privater Finanzierung und zu den EU-Kooperationsinstrumenten für kleine und mittlere Unternehmen der Agrar- und Ernährungswirtschaft

Ausweitung der Entwicklung der nachhaltigen Wertschöpfungskette, der regionalen Integration und des intraregionalen Handels

Bündelung europäischen und afrikanischen Expertenwissens in den Bereichen Landwirtschaft und ländliche Entwicklung

Bericht

Vollständiger Abschlussbericht der Taskforce „Ländliches Afrika“, veröffentlicht im März 2019.

7. MÄRZ 2019
Report: An Africa-Europe agenda for rural transformation - Task Force Rural Africa

Öffentliche Konsultation

Im Mai 2019 wurde eine öffentliche Konsultation eingeleitet, um die Ansichten der Interessenträger zum Bericht und den darin enthaltenen Empfehlungen einzuholen. Die Ergebnisse der Konsultation wurden im Dezember 2019 veröffentlicht.

20. DEZEMBER 2019
Outcomes of the public consultation on the Task force rural Africa report

Aktualisierung des Berichts (2020)

Im August 2020 hat die TFRA zur Berücksichtigung der Auswirkungen der COVID-19-Pandemie und der durch den europäischen Grünen Deal herbeigeführten Änderungen in der Klimapolitik der EU ihre Empfehlungen aktualisiert.

Laut dem aktualisierten Bericht hat sich die Nahrungsmittel- und Ernährungssicherheit zu einer so grundlegenden politischen, wirtschaftlichen und sozialen Bedeutung entwickelt, dass sie ins Zentrum aller künftigen Strategien und Planungen gestellt werden muss. Ausgehend von dieser Erkenntnis hat die TFRA eine Reihe kurz- und langfristiger Empfehlungen formuliert, die nach Ansicht ihrer Mitglieder für die nach der COVID-19-Pandemie entstandene neue Welt relevant sind.

Kurzfristig empfiehlt die TFRA drei hochrangige politische Prioritäten für die AU und die EU:

  • Konzentration auf die dringendsten Bedürfnisse der am stärksten gefährdeten afrikanischen Bevölkerungsgruppen, die von COVID-19 und in manchen Ländern und Regionen auch von der Heuschreckenplage betroffen sind.
  • Schaffung der Grundlagen für langfristig nachhaltige Lebensmittelsysteme in Afrika durch Verbesserung der Resilienz der lokalen Lebensmittelsysteme und der ländlichen Wirtschaft.
  • Verpflichtung zu einer Klimaallianz Afrika-Europa, mit der dem Klimaschutz eine neue politische Priorität zukommen kann, und Vereinbarung erster konkreter Schritte zur Verwirklichung dieser Allianz.

Im Juni 2021 stehen diese aktualisierten Empfehlungen auf der Tagesordnung des AU-EU-Agrarministergipfels.

27. AUGUST 2020
Priorities for Africa's food and nutrition security post-covid-19 – Task force rural Africa

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