Afrikanische Union – Zusammenarbeit mit der EU
Als Existenzgrundlage für 70 % der afrikanischen Bevölkerung spielen die Landwirtschaft und die ländliche Wirtschaft eine entscheidende Rolle für eine friedliche, integrierte Zukunft und für Wohlstand in Afrika.
Die Europäische Union (EU) setzt sich gemeinsam mit der Afrikanischen Union (AU) für die nachhaltige Entwicklung der Landwirtschaft und des ländlichen Raums in Afrika ein. Durch starke und strategische Zusammenarbeit fördert die Partnerschaft zwischen der AU und der EU in den Bereichen Lebensmittel und Landwirtschaft den Austausch von Wissen und bewährten Verfahren sowie Maßnahmen für Wachstum und Beschäftigung in den ländlichen Wirtschaftsbereichen Afrikas.
Landwirtschaft in der Partnerschaft Afrika-EU
Im Rahmen der Partnerschaft Afrika-EU setzen sich die AU und die EU gemeinsam für mehr wirtschaftliche Zusammenarbeit und die Förderung der nachhaltigen Entwicklung ein, wie in der Gemeinsamen Strategie Afrika-EU festgelegt.
Auf dem sechsten EU-AU-Gipfel im Februar 2022 wurde das Dokument „Eine gemeinsame Vision für 2030“ verabschiedet, in dem der Schwerpunkt der Partnerschaft Afrika-EU erneuert wird.
Der Landwirtschaft kommt bei der Zukunft dieser Partnerschaft eine wichtige Rolle zu. Durch Zusammenarbeit können AU und EU die nachhaltige wirtschaftliche, soziale und ökologische Entwicklung des afrikanischen Kontinents fördern. Auf dem 6. AU-EU-Gipfel wurde dies in der gemeinsamen Vision für 2030 konsolidiert.
Konferenzen der AU-EU-Landwirtschaftsminister
Der politische Dialog zwischen den Ministerinnen und Ministern steht im Mittelpunkt der Partnerschaft Afrika-EU im Bereich Landwirtschaft.
- Juli 2016
Auf der ersten Konferenz der Landwirtschaftsministerinnen und Landwirtschaftsminister von AU und EU im Juli 2016 in Noordwijk wurden die Landwirtschaft und die Agrar- und Ernährungswirtschaft als Schlüsselbereiche für die nachhaltige Entwicklung und Schaffung von Arbeitsplätzen in Afrika hervorgehoben.
- Juli 2017
Auf der zweiten Konferenz der AU-EU-Landwirtschaftsminister im Juli 2017 in Rom wurden greifbare und realistische Ergebnisse erzielt, die in den fünften AU-EU-Gipfel im November 2017 in Abidjan einbezogen wurden. Die Ergebnisse umfassten innovative Finanzierung, Forschungs- und Bildungspartnerschaften, die Entwicklung geografischer Angaben, nachhaltige Bewirtschaftungsmethoden sowie Maßnahmen gegen Klimawandel, Lebensmittelverluste und Lebensmittelverschwendung.
- Juni 2019
Auf der dritten Ministerkonferenz am 21. Juni 2019 in Rom verpflichteten sich beide Unionen, die Partnerschaft in den Bereichen Ernährung und Landwirtschaft durch eine gemeinsame politische Erklärung und eine gemeinsame Aktionsagenda zu intensivieren.
- Juni 2021
Im Mittelpunkt der vierten Ministerkonferenz am 22. Juni 2021 standen Investitionen und Wettbewerbsfähigkeit, Forschung und Innovation, digitale Lösungen und regionale Handelsintegration.
- Juni 2023
Die fünfte Konferenz der AU-EU-Landwirtschaftsminister fand am 30. Juni 2023 in den FAO-Räumlichkeiten in Rom statt. Auf den vier hochrangigen thematischen Sitzungen wurde Folgendes erörtert: i) nachhaltige Investitionen zur Unterstützung der Agrar- und Ernährungswirtschaft, ii) Forschung und Innovation für intelligente Strategien und Technologien, iii) Klimaresilienz der Agrar- und Lebensmittelsysteme und iv) regionale Integration des Handels. Sie umfasste außerdem Nebenveranstaltungen und eine Plenarsitzung der Ministerinnen und Minister.
Taskforce „Ländliches Afrika“
Die im Jahr 2018 von der Europäischen Kommission eingerichtete Taskforce „Ländliches Afrika“ (TFRA) soll die Partnerschaft zwischen der EU und der AU in den Bereichen Lebensmittel und Landwirtschaft beratend unterstützen, zum Beispiel bei der nachhaltigen Entwicklung und Förderung der Beschäftigung im Agrar- und Lebensmittelsektor und in der ländlichen Wirtschaft Afrikas.
Der TFRA gehörten elf unabhängige Sachverständige für Landwirtschaft, Agrarwirtschaft, Handel, Entwicklungspolitik und Migration an.
Die TFRA veröffentlichte im März 2019 ihren Exekutivbericht, in dem Strategien und Empfehlungen für die Umgestaltung der ländlichen Gebiete Afrikas zusammengefasst sind.
Die Empfehlungen bildeten die Grundlage für die Agenda für den Wandel im ländlichen Raum, auf die sich die Landwirtschaftskommissare und -minister von EU und AU auf der vierten Konferenz der AU-EU-Landwirtschaftsministerinnen und -minister geeinigt hatten.
Afrikanisch-europäische Agenda für den Wandel im ländlichen Raum
Auf Grundlage der Empfehlungen des TFRA-Berichts verabschiedeten die AU und die EU auf der dritten AU-EU-Ministerkonferenz im Juni 2019 eine politische Erklärung und brachten eine Aktionsagenda für den Wandel im ländlichen Raum auf den Weg.
Die Aktionsagenda umfasst neun Aktionsbereiche für die Umgestaltung des ländlichen Raums in Afrika. Es geht dabei vor allem um die Entwicklung nachhaltiger Bewirtschaftungsmethoden, die Stärkung regionaler und nationaler Bauernverbände, die Verbesserung der Lebensmittelsicherheit und die Förderung von Forschung und Innovation.