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Agriculture and rural development

Wie wird man Bio-Landwirt?

Grundsätze der biologischen Erzeugung

Biologische Erzeugung bedeutet, dass die Grundsätze, Vorschriften und Vorgaben für den Bio-Landbau eingehalten werden. Wer Bio-Landwirt werden möchte, sollte sich mit den geltenden Rechtsvorschriften vertraut machen, damit er sich seiner Verantwortung voll und ganz bewusst ist.

Bevor Sie eine Tätigkeit im Bio-Sektor aufnehmen, sollten Sie sich an die zuständige Landwirtschaftsbehörde in Ihrem Land wenden. Dort erhalten Sie Informationen zu möglichen Unterstützungsmaßnahmen sowie allgemeine Beratung.

Zertifizierung

Alle Erzeuger, Verarbeiter und Händler, die Lebensmittel als Bio-Produkte vermarkten wollen, müssen bei einer Kontrollstelle registriert sein. Die Kontrollstelle muss wiederum überprüfen, dass der betreffende Marktteilnehmer die Bio-Vorschriften einhält. Jedes EU-Land kann selbst entscheiden, ob eine öffentliche oder eine private Einrichtung diese Aufgabe übernimmt, aber alle prüfen, ob die Vorschriften der Europäischen Union für die biologische Erzeugung eingehalten werden.

Wenn Sie Bio-Landwirt werden möchten, müssen Sie von einer Kontrollstelle zertifiziert sein.

Diese führt eine jährliche Inspektion sowie eine Reihe von Kontrollen durch, um sicherzustellen, dass Sie die Vorschriften für die biologische Erzeugung einhalten.

Weiterführende Informationen

Kontrolle und Durchsetzung

Umstellung

Jeder landwirtschaftliche Betrieb, der Bio-Produkte erzeugen möchte, muss sich einem sogenannten „Umstellungsverfahren“ unterziehen. In dieser Zeit müssen Verfahren zur biologischen Erzeugung angewendet werden, doch die dabei gewonnenen Erzeugnisse dürfen nicht als Bio-Produkte verkauft werden. Wie lange dieser Umstellungszeitraum dauert, hängt von der Art des jeweiligen Bio-Produkts ab:

  • 3 Jahre bei Obstgärten mit mehrjährigen Beerenfrüchten, Baumobst und Weintrauben,
  • 12 Monate in der Schweine- und Geflügelhaltung,
  • 2 Jahre bei einjährigen Kulturen als Futtermittel für Wiederkäuer.

Der Umstellungszeitraum kann für Bio-Betriebe eine schwierige Zeit sein. Die Erträge sind in der biologischen Erzeugung oft niedriger, und die im Umstellungszeitraum erzeugten Lebensmittel können nicht den Preis von Bio-Produkten erzielen. Deshalb bieten die EU und ihre Mitgliedsländer verschiedene Unterstützungsmaßnahmen an, um den Bio-Erzeugern beim Neustart unter die Arme zu greifen.

Alle während des Umstellungszeitraums angebauten Pflanzen müssen aus Bio-Saatgut stammen.

Finanzielle Unterstützung für Bio-Landwirte

Finanzielle Unterstützung durch die EU gibt es sowohl für die Umstellung auf biologische Erzeugung als auch für die Aufrechterhaltung dieses Status. Damit wird anerkannt, wie wichtig der Bio-Landbau bei den verschiedenen Prioritäten im Bereich der ländlichen Entwicklung ist und welchen gesellschaftlichen Nutzen die biologische Erzeugung haben kann.

Die einzelnen EU-Länder können auf unterschiedliche Weise Unterstützung gewähren, um auf die konkreten Herausforderungen zu reagieren, mit denen die Bio-Landwirte in ihrem Land konfrontiert sind.

Weiterführende Informationen

Nationale Kontrollbehörden und Kontrollstellen für weitere Informationen

Einkommensstützung

Forschung, bewährte Verfahren und Beratung

Die EU unterstützt die Landwirtinnen und Landwirte nicht nur finanziell: Bio-Landwirte können auch Beratung zu bewährten Verfahren oder zur Einführung neuer und innovativer Lösungen erhalten. Dies kann zu mehr Effizienz und damit zu Gewinnsteigerungen führen.

Die Europäische Innovationspartnerschaft (EIP-AGRI) fördert die Wettbewerbsfähigkeit und Nachhaltigkeit der Land- und Forstwirtschaft, damit diese mit weniger Ressourcen mehr erwirtschaften kann.

Die EU unterstützt Landwirte auch bei der Gründung von Erzeugerorganisationen. Diese bieten Schutz vor unfairen Handelspraktiken und Unterstützung bei Marktschwankungen.

Weiterführende Informationen

Erzeugerorganisationen

Landwirtschaftliche Betriebsberatung

Forschung und Innovation im Bereich der biologischen Erzeugung

Bio-Landbau und GAP

Bio-Landwirte können auch andere Formen der Einkommensstützung im Rahmen der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) beantragen. Dazu gehören Direktzahlungen und spezielle Zahlungen für Junglandwirte.

Außerdem haben Bio-Landwirte automatisch Anspruch auf Ökologisierungszahlungen. Diese wurden eingeführt, um Landwirte zu umweltverträglichen Entscheidungen zu bewegen. Dass Bio-Landwirte diese Zahlungen automatisch erhalten, zeigt, welch großen Umweltnutzen der Bio-Landbau mit sich bringt.

Weiterführende Informationen

Nachhaltige Flächennutzung (Ökologisierung)

Direktzahlungen

Ländliche Entwicklung