Monitoringausschüsse
Jedes Land, das IPARD-Finanzhilfe erhält, muss einen IPARD-III-Monitoringausschuss einsetzen.
Dieser Monitoringausschuss setzt sich in ausgewogenem Verhältnis aus Vertreterinnen und Vertretern der einschlägigen nationalen Behörden und Stellen und anderer Interessenträger zusammen, einschließlich der Partner aus dem Wirtschafts-, Sozial- und Umweltbereich sowie der Zivilgesellschaft.
Die Hauptaufgaben des IPARD-III-Monitoringausschusses sind:
- Überprüfung des Programms auf Wirksamkeit, Effizienz, Qualität, Koordinierung und Einhaltung der Vorschriften,
- Überprüfung der Fortschritte bei der Verwirklichung der Programmziele.
Netze für die Entwicklung des ländlichen Raums
GAP-Netz der EU
Das EU-Netz für die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) ist ein Forum, über das nationale GAP-Netze, Organisationen, Verwaltungen, Forschende, Unternehmen und Beschäftigte vor Ort, die ein Interesse an Land- und Forstwirtschaft und an ländlichen Gebieten haben, Wissen und Informationen austauschen können (z. B. durch Peer-to-Peer-Lernen oder Austausch von Ideen, Wissen und bewährten Verfahren). Es unterstützt:
- Aufstellung und Umsetzung der GAP-Strategiepläne,
- Austausch von Innovation und Wissen, auch im Rahmen der Europäischen Innovationspartnerschaft in der Landwirtschaft (EIP-AGRI),
- Verbesserung der Kompetenzen,
- Stärkung des Ansatzes der Systeme für Wissen und Innovation in der Landwirtschaft (AKIS) und
- Bewertung und Überwachung der GAP.
Das EU-Netz für die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) soll den Informationsfluss über die Landwirtschaft und die Politik für den ländlichen Raum innerhalb Europas optimieren.
Über die Maßnahme „technische Hilfe“ fördert das IPARD in Kandidatenländern Aktivitäten, die sich an die nationalen Netze für die Entwicklung des ländlichen Raums anlehnen.
Nationale Netze für lokale LEADER-Initiativen
Die nationalen Netze für die Entwicklung des ländlichen Raums spielen eine wichtige Rolle bei der Förderung und Umsetzung von durch das IPARD unterstützten LEADER-Initiativen. Das Hauptziel von LEADER – einem integrierten Instrument für die territoriale Entwicklung – besteht darin, ein breites Spektrum multisektoraler privater und öffentlicher Interessenträger zusammenzubringen, um lokale Aktionsgruppen (LAG) zu bilden. Diese Gruppen gestalten ihre lokalen Entwicklungsstrategien, um die Entwicklung der Gemeinschaft zu verbessern, das Sozialkapital zu stärken und zu wirtschaftlichen, sozialen, kulturellen und ökologischen Fortschritten in den ländlichen Gebieten vor Ort beizutragen.
Die Liste der lokalen Aktionsgruppen enthält Kontaktinformationen und Beispiele für erfolgreiche LEADER-Entwicklungsinitiativen in der EU.
IPARD-Beitrag zum europäischen Grünen Deal
Die Empfängerländer haben sich verpflichtet, auf die Umgestaltung des Agrarsektors (grüner und digitaler Wandel) hinzuarbeiten, um dessen negative Umwelt- und Klimaauswirkungen zu senken und erschwingliche und gesunde Lebensmittel für die Bürgerinnen und Bürger und die Exportmärkte zu sichern. Die IPA-Programme zur Entwicklung des ländlichen Raums (IPARD) werden dazu beitragen, die Empfängerländer bei der Verwirklichung dieser Ziele zu unterstützen.
Im Rechtsrahmen für IPA III wird Nachhaltigkeit als einer der wichtigsten Grundsätze festgelegt. Dies spiegelt sich auch in den Zielen der IPA-Hilfe für die Entwicklung des ländlichen Raums wider:
- die Notwendigkeit, die Nachhaltigkeit der landwirtschaftlichen Erzeugung zu verbessern und gleichzeitig den gesellschaftlichen Forderungen nach sicheren, nährstoffreichen und nachhaltigen Lebensmitteln besser gerecht zu werden,
- Eindämmung des Klimawandels und Anpassung an seine Folgen, Förderung der nachhaltigen Bewirtschaftung der natürlichen Ressourcen und Beitrag zum Umweltschutz.
Der europäische Grüne Deal ist eine Wachstumsstrategie der EU für eine moderne, klimaneutrale, ressourceneffiziente und wettbewerbsfähige Wirtschaft, in der ab 2050 keine Netto-Treibhausgasemissionen mehr freigesetzt werden und in der das Wirtschaftswachstum von der Ressourcennutzung abgekoppelt ist.
Im IPARD-III-Rahmen sind eine Reihe von Maßnahmen vorgesehen, mit denen auf diese Ziele sowie auf die allgemeinen Ziele und Vorgaben des Grünen Deals und der Grünen Agenda für den Westbalkan reagiert werden kann.
Zwei der IPARD-III-Maßnahmen betreffen ausschließlich den Umweltschutz und die Verbesserung der Umwelt sowie den Klimaschutz und die Anpassung an den Klimawandel:
- die Agrarumwelt- und Klimamaßnahme einschließlich des ökologischen/biologischen Landbaus,
- die Maßnahme zur Anlegung und zum Schutz von Wäldern.
Im Rahmen dieser Maßnahmen ergreifen die Empfänger Maßnahmen, die über die rechtlichen Verpflichtungen hinausgehen und somit einen Mehrwert für Umwelt und Klima erbringen.
Die Investitionsmaßnahmen im Rahmen von IPARD III können entscheidend zur Förderung des ökologischen Wandels beitragen. Im Rahmen dieser Maßnahmen können materielle Investitionen unterstützt werden, die
- sich den EU-Standards angleichen (Umwelt, Tierschutz, Lebensmittelsicherheit),
- die Umweltleistung des landwirtschaftlichen Betriebs verbessern,
- die Infrastruktur für eine bessere Abfallbewirtschaftung und für die Entwicklung ländlicher Gebiete bereitstellen,
- in erneuerbare Energien und die Kreislaufwirtschaft investieren.
Der Grüne Deal und die ergänzende Grüne Agenda für den Westbalkan verstärken das Bewusstsein dafür, dass die langfristige Nachhaltigkeit und Wettbewerbsfähigkeit des Agrarsektors von der angemessenen Berücksichtigung von Umwelt- und Klimaaspekten abhängt. Der Sektor muss sich mit Fragen wie Bodenverdichtung, Erosion, Gehalt an organischen Substanzen, Nährstoffaustritt, Einsatz chemischer Betriebsmittel und den Auswirkungen der Landbewirtschaftung auf die biologische Vielfalt und die Landschaft auseinandersetzen.
IPARD vor Ort
Beispiele für EU-finanzierte Projekte
Die EU unterstützt über das IPARD den westlichen Balkan und die Türkei in den Bereichen Landwirtschaft und Entwicklung des ländlichen Raums.