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Agriculture and rural development

Hopfen

Schutz der EU-Landwirte und des EU-Agrarsektors durch Marktinterventionen, Handelsmaßnahmen, Rechtsvorschriften und Marktbeobachtung.

Überblick

Der Begriff „Hopfen“ umfasst die folgenden drei Produktgruppen:

  • Hopfendolden, frisch oder getrocknet,
  • Hopfen, gemahlen oder in Form von Pellets,
  • Hopfenextrakt.

In der Europäischen Union wird Hopfen von 2600 Betrieben auf insgesamt 26 500 Hektar angebaut, das sind 60 % der Hopfenanbaufläche weltweit.

Hopfenanbau gibt es in 14 EU-Ländern. Etwa 17 000 Hektar entfallen auf Deutschland, was 60 % der Hopfenanbaufläche der EU und rund einem Drittel der Welthopfenanbaufläche entspricht. Andere wichtige Erzeugerländer in der EU sind Tschechien, Polen und Slowenien.

Global betrachtet, vor allem aber auf europäischer Ebene, werden die Anbauflächen verringert. Dies ist insbesondere auf den ansteigenden Gehalt an Alphasäure und deren rückläufige Verwendung bei der Bierherstellung zurückzuführen. Alphasäure ist der Bestandteil des Hopfens, der dem Bier seinen bitteren Geschmack und bestimmte Aromen verleiht.

Erzeugung

In der EU werden jährlich etwa 50 000 Tonnen Hopfen erzeugt. Der Alphasäureertrag liegt regelmäßig bei mehr als 5000 Tonnen.

Die weltweite Hopfenerzeugung beträgt jährlich zwischen 80 000 und 100 000 000 Tonnen, das sind zwischen 8000 und 10 000 Tonnen Alphasäure. Die Nachfrage nach Alphasäure wird bei einem durchschnittlichen Bedarf von 4,1 Gramm je Hektoliter Bier auf ungefähr 8000 Tonnen geschätzt. Der Hopfenanteil variiert je nach Biertyp, insbesondere nach Bitterkeit und verwendeter Hopfensorte. Infolge des technischen Fortschritts und einer wachsenden Vorliebe der Verbraucher für weniger bittere Biere nimmt der Hopfenanteil von Jahr zu Jahr ab (1995 lag er noch bei 6,3 Gramm Alphasäure je Hektoliter). 

Trotz der weltweit steigenden Bierproduktion nimmt der Bedarf an Alphasäure nur geringfügig zu. Da das Angebot derzeit die Nachfrage übersteigt, sind die durchschnittlichen Vertragspreise sowie die Preise auf dem freien Markt seit 2009 relativ niedrig.

Weiterführende Informationen

Hopfenernteberichte

  • 18. JULI 2024
Recognised hop producer groups
  • 18. JULI 2024
List of hop production areas
  • 5. AUGUST 2024
List of hop certification centres and their codes

Außenhandel

Die EU und insbesondere Deutschland bilden eine Drehscheibe für den Welthopfenmarkt. Die EU ist traditionell Nettoexporteur von Hopfen. In den vergangenen Jahren lag der Ausfuhrüberschuss bei etwa 20 000 Tonnen Hopfendoldenäquivalent. Hauptabnehmer ist Russland, gefolgt von den Vereinigten Staaten und Japan.

Bis auf ein Land sind alle Mitgliedstaaten der EU, die Hopfen erzeugen, Mitglied des Internationalen Hopfenanbaubüros, das den Informationsaustausch zwischen den Erzeugern untereinander sowie zwischen den Erzeugern und den übrigen Beteiligten des Sektors (Handel und Brauereien) fördern soll.

Hopfen und Hopfenerzeugnisse dürfen nur dann in die EU eingeführt werden, wenn ihnen eine Äquivalenzbescheinigung beiliegt, die von einer vom Ursprungsdrittland zugelassenen Stelle oder, falls eine solche Stelle im Ursprungsland nicht existiert, von einer bereits zugelassenen Stelle außerhalb des Ursprungslandes des Erzeugnisses ausgestellt wurde.

  • 4. MÄRZ 2024
Agencies authorised to issue an attestation of equivalence for products of the hop sector imported into the EU

Rechtsgrundlagen

Die Verordnung (EU) Nr. 1308/2013 über die gemeinsame Marktorganisation enthält die wichtigsten rechtlichen Bestimmungen für den Hopfensektor: Zertifizierung, Erzeugergruppierungen und Einfuhren.

Weiterführende Informationen

Einschlägige EU-Rechtsvorschriften für Hopfen

Ausschüsse

Damit die Kommission ihre Aufgabe der Annahme von Durchführungsrechtsakten unter der Kontrolle der EU-Mitgliedstaaten wahrnehmen kann, stehen der Kommission verschiedene Ausschüsse zur Seite, die sich aus Regierungsvertreterinnen und -vertretern zusammensetzen und in denen ein/e Vertreter/in der Europäischen Kommission den Vorsitz führt.

Der Ausschuss für die gemeinsame Organisation der Agrarmärkte diskutiert über Themen wie die Entwicklung der Marktpreise, Erzeugung und Handel in der EU und in Drittländern.