
Der im März 2021 angenommene Aktionsplan zur Förderung der ökologischen/biologischen Produktion verfolgt den Ansatz, dass die ökologische/biologische Produktion vor allem durch höhere Nachfrage nach solchen Produkten angeregt werden soll. Dazu muss unter anderem die Öffentlichkeit stärker für die Eigenschaften und Vorteile ökologischer/biologischer Erzeugnisse sensibilisiert werden.
Zu diesem Zweck sieht der Aktionsplan die Einführung jährlicher Auszeichnungen zur Anerkennung von Exzellenz in der Bio-Wertschöpfungskette vor.
Hier können Sie die Aufzeichnung der allerersten Verleihung der EU-Bio-Auszeichnungen in voller Länge ansehen, die im Rahmen zahlreicher Aktivitäten zum EU-Bio-Tag am 23. September 2022 in Brüssel stattfand.
Preisträgerinnen und Preisträger
Der Wettbewerb um die EU‑Bio-Auszeichnungen umfasst sieben Kategorien und acht Auszeichnungen für verschieden Akteure der ökologischen/biologischen Wertschöpfungskette, die herausragende, innovative, nachhaltige und inspirierende Projekte mit konkretem Mehrwert für die Bio-Produktion und für den Verbrauch geschaffen haben. Die Auszeichnungen sind nicht mit einem Preisgeld verbunden.
Am 23. September 2022, dem EU-Bio-Tag, fand eine Preisverleihung statt. Die Preisträgerinnen und Preisträger wurden zur Verleihung ihrer Preise nach Brüssel eingeladen. Auf dieser Veranstaltung waren Vertreterinnen und Vertreter der Europäischen Kommission, des Europäischen Parlaments, des Rates der Europäischen Union, des Europäischen Wirtschafts- und Sozialausschusses, des Europäischen Ausschusses der Regionen sowie von COPA-COGECA und IFOAM Organics Europe anwesend. Die Preisträgerinnen und Preisträger erläuterten ihre nachahmenswerten Projekte zum Nutzen der breiten Öffentlichkeit.

Nazaret Mateos Álvarez (Entresetas) – Paredes de Nava, Palencia (Spanien)
Nazaret Mateos Álvarez betreibt ökologischen Pilzanbau ohne Unterstützung durch die Gemeinsame Agrarpolitik.
Sie entwickelte eine einzigartige Anbaumethode, mit der die Produktqualität maximiert und gleichzeitig der Betriebsmitteleinsatz minimiert und der Wasserverbrauch drastisch reduziert wird.
Gegen eine faire Bezahlung helfen ältere Menschen aus der Region bei der Ernte, was in einer bevölkerungsarmen Region eine wertvolle Gelegenheit für Sozialkontakte darstellt.
David Pejic (Zrno eko imanje) – Dubrava, Provinz Zagreb (Kroatien)
David Pejic leitet den ältesten Biobauernhof in Kroatien.
Auf 22 Hektar bewirtschaftet er mit 39 Angestellten einen Betrieb mit über 60 verschiedenen Pflanzen. Er betreibt einen biointensiven Garten ohne Bodenbearbeitung und konzentriert sich dabei auf energiewirtschaftliche Unabhängigkeit und Wasserrückhaltung.
Sein Betrieb ist außerdem besonders aktiv in den Bereichen Aus- und Weiterbildung sowie Beratung vor allem für Kleinbetriebe und Junglandwirte. Sein Hof umfasst eine Bäckerei und ein Bio-Restaurant im Rahmen des Konzepts „vom Bauernhof auf den Tisch“.
Okzitanien (Frankreich)
Die Region Okzitanien in Frankreich hat ihren Plan für die Öko-Landwirtschaft im Rahmen des Grünen Deals so gestaltet, dass Bio-Lebensmittel und ökologischer Anbau vorrangig weiterentwickelt werden.
Derzeit werden 19 % aller landwirtschaftlichen Flächen ökologisch/biologisch bewirtschaftet – von 13 265 landwirtschaftlichen Betrieben auf einer Gesamtfläche von 608 285 Hektar. Ziel ist es, bis 2030 30 % aller landwirtschaftlichen Flächen ökologisch/biologisch zu bewirtschaften.
Dabei wird ein umfassender Ansatz verfolgt, der eine inklusive regionale Governance und die gesamte Wertschöpfungskette von der Produktion bis zum Verbraucher umfasst. Derzeit gehen 33 % der regionalen Beihilfen an ökologisch/biologisch wirtschaftende Betriebe. In den weiterführenden Schulen der Region stammen 8 % der Lebensmittel aus biologischem, und 6 % sogar aus sowohl biologischem als auch lokalem Anbau. Die Region wurde auch als „Territoire BIO engagé“ ausgezeichnet.
Gemeinde Seeham am Obertrumer See, Salzburg (Österreich)
Das im Nordwesten Österreichs gelegene Seeham ist Mitglied des „Organic Cities Network Europe“. Zum „Biodorf Seeham“ gehören 33 Öko-Betriebe, lokale Bio-Lieferanten, ökologische/biologische Erzeuger und eine Bio-Molkerei.
Alle lokalen Schulen und Kindergärten servieren Bio-Mittagessen, 100 % der Lebensmittel in den öffentlichen Kantinen der Stadt sind biologisch, und davon stammen 70 % auch aus lokaler Erzeugung.
Der lokale Bioladen ist ein wichtiger Partner, der es der Stadt ermöglicht, regional und saisonal einzukaufen. Die Lebensmittel werden mit elektrischen Fahrzeugen geliefert. Auf 3 000 m² Blumenwiesen und in einem Gemeinschaftsgarten hat die Stadt einen „Bienenerlebnisweg“ gestaltet. Der Sensibilisierung für gesunde und hochwertige Ernährung sowie der Schaffung lokaler Arbeitsplätze wird hohe Priorität eingeräumt.
Kategorie 4: Bester Bio-Bezirk
Diese Auszeichnung wird einem Bio-Bezirk verliehen. Ein „Bio-Bezirk“ ist ein geografisches Gebiet, in dem Landwirtschaftsbetriebe, Bürgerinnen und Bürger, Fremdenverkehrsunternehmen, Verbände und Behörden eine Vereinbarung treffen, die lokalen Ressourcen nach ökologischen Grundsätzen und Verfahren nachhaltig zu bewirtschaften. Der Wettbewerb wird vom Europäischen Ausschuss der Regionen organisiert.
Associazione Bio-Distretto Cilento – Kampanien (Italien)
Der Bio-Bezirk Cilento leistet Pionierarbeit und ist auf internationaler Ebene ein Beispiel für andere Bio-Bezirke. Er bringt Bio-Erzeuger und Bio-Verarbeitungsbetriebe, Verbraucher, Tourismusunternehmen und Behörden in gemeinsamen Initiativen zusammen.
Außerdem werden hier kurze Lieferwege, lokale Märkte und grünes öffentliches Beschaffungswesen sowie der Verbrauch lokal erzeugter Lebensmittel gefördert. Sowohl die Küsten als auch das Inland profitieren von Tourismusinitiativen (Öko-Strände, Öko-Pfade), was auch zur Schaffung von Arbeitsplätzen, zur sozialen Kohäsion und zur Wiederbelebung ländlicher Gebiete beiträgt. Cilento hat auch das INNER-Netz von Bio-Bezirken inspiriert.
Goodvenience.bio GmbH – Magdala, Thüringen (Deutschland)
Die Manufaktur GmbH Goodvenience.bio beschäftigt zehn Personen und stellt Brühen, Suppen, Soßen, Gewürze und Öl in Bio-Qualität her. Der Schwerpunkt liegt auf einer nachhaltigen, kreislauforientierten und innovativen Produktion: Energieeffizienz, CO2-Neutralität, Abfallvermeidung, Verarbeitung invasiver Arten (z. B. Krebse), kurze Lieferwege und gesunde Ernährung sind ihre Schlagwörter.
Das sozial inklusive Unternehmen bildet auch Menschen mit besonderen Bedürfnissen aus und stellt sie zu überdurchschnittlichen Löhnen ein.
La ferme à l’arbre de Liège – Lantin, Lüttich (Belgien)
Dieser kleine, in einen landwirtschaftlichen Betrieb integrierte Supermarkt verkauft seit 1978 Bio-Produkte wie Fleisch und Mehl nicht nur aus betriebseigener Erzeugung, sondern auch von Erzeugern aus der Region.
Nachhaltige Herstellung und Kreislaufwirtschaft stehen im Vordergrund. So stammt das Tierfutter vom Hof selbst oder von organischen Abfällen, und das Fleisch wird im Haus selbst zu Aufschnitt verarbeitet.
Der Supermarkt beschäftigt 25 Personen, nutzt grüne Energie, vermeidet Verpackungen und begrenzt die Transportkosten durch möglichst lokale Beschaffung. Das Unternehmen arbeitet mit Schulen und Hochschulen im Bereich Bildung, Forschung und Entwicklung zusammen.
Kategorie 7: Bestes Bio-Restaurant
Ziel dieser Kategorie ist es, ein eigenständiges oder einem Hotel- oder Gastgewerbebetrieb angeschlossenes Restaurant auszuzeichnen, das zertifizierte ökologische/biologische Erzeugnisse auf der Speisekarte hat. Der Wettbewerb wird vom Europäischen Wirtschafts- und Sozialausschuss organisiert.
Lilla Bjers HB – Visby, Insel Gotland (Schweden)
Der Bauernhof mit Restaurantbetrieb „Lilla Bjers“ arbeitet nach dem Konzept „von der Saat bis auf den Teller“. Das Unternehmen wird ohne fossile Brandstoffe betrieben und baut 300 verschiedene Pflanzen an, was die biologische Vielfalt bewahrt.
Das Restaurant arbeitet mit landwirtschaftlichen Betrieben aus der Region zusammen. Aufgrund der Überfischung der Ostsee steht kein Fisch auf der Speisekarte, stattdessen werden Weinbergschnecken gezüchtet. Die Energie wird mit Wind und Biogas erzeugt. Verpackung und Lebensmittelabfälle werden möglichst vermieden.
Das Restaurant ist zu einem Zentrum für die Ausbildung junger Bio-Landwirte und -Landwirtinnen und -Köchinnen und -Köche geworden. Beim Besuch kann man sich genauestens über die Pflanzen, die Zutaten und die Bio-Methodik informieren.

- News article
EU Organic Day: the Commission celebrates the winners of the first ever EU organic awards
The Commission unveiled the eight winners of the first ever EU organic awards to celebrate excellence and innovation along the European organic value chain.
Fotogalerie der Preisverleihung
EU Commissioner for agriculture, Janusz Wojciechowski speaking at the EU Organic Awards ceremony Nazaret Mateos Álvarez with EU Commissioner for agriculture, Janusz Wojciechowski David Pejic receiving his award from EU Commissioner for agriculture, Janusz Wojciechowski The prize awarded to each EU Organic Awards winner David Pejic with EU Commissioner for agriculture, Janusz Wojciechowski eu-organic-awards-0J8A5719_230922.jpg Nazaret Mateos Álvarez receiving her award and certificate EU organic awards ceremony question and answer session 2022 EU Organic Awards winners with EU Commissioner for agriculture, Janusz Wojciechowski eu-organic-awards-0J8A5839_230922.jpg eu-organic-awards-0J8A5991_230922.jpg eu-organic-awards-0J8A6405_230922.jpg Emilio Buonomo, President of the Bio-Distretto Cilento Association with EU Commissioner for agriculture, Janusz Wojciechowski Peter Altendorfer, Mayor of Seeham with EU Commissioner for agriculture, Janusz Wojciechowski Peter Altendorfer, Mayor of Seeham am Obertrumer See, Austria – Best organic city Winner, Best SME: Goodvenience.bio with EU Commissioner for agriculture, Janusz Wojciechowski Winner, Best SME: Goodvenience.bio Michel Paque, manager of La ferme à l’arbre de Liège with EU Commissioner Janusz Wojciechowski Alex Wugk, Chef, Lilla Bjers HB Restaurant with EU Commissioner for agriculture, Janusz Wojciechowski EU Organic Awards winners with EU Commissioner Janusz Wojciechowski and Director-General Wolfgang Burtscher
Warum bewerben?
Möchten Sie dazu beitragen, die Öffentlichkeit für die ökologische/biologische Produktion in der EU zu sensibilisieren? Möchten Sie dazu beitragen, ökologische/biologische Erzeugnisse in der EU besser zugänglicher und preiswerter zu machen? Haben Sie zu diesem Zweck ein herausragendes, innovatives, nachhaltiges und übertragbares Projekt entwickelt und durchgeführt, oder führen Sie es derzeit durch? Möchten Sie dieses Projekt der Öffentlichkeit vorstellen?
Wenn Sie mindestens eine dieser Fragen mit „ja“ beantworten können, sollten Sie sich für die nächste Ausgabe der EU-Bio-Auszeichnungen bewerben. Wenn Sie gewinnen, erhalten Sie eine nicht-finanzielle Anerkennung und können Ihr Projekt für eine breitere Öffentlichkeit sichtbar machen. Wenn Sie also
- eine Bio-Landwirtin oder -Landwirt,
- eine Stadt oder Region, die Bio-Mahlzeiten in Krankenhäusern oder Schulen bereitstellt oder auf andere Weise die ökologische/biologische Produktion fördert,
- oder ein Unternehmen in der ökologischen/biologischen Lebensmittelkette mit innovativem Geschäftsansatz sind
– dann sollten Sie über eine Bewerbung um eine der EU-Bio-Auszeichnungen nachdenken.
Antragsverfahren
Die Antragsteller für die EU-Bio-Auszeichnungen 2022 wurden aufgefordert,
- die verschiedenen Abschnitte dieser Website zu lesen, in der Informationen zu den Eignungs- und Auswahlkriterien und weitere Informationen zu finden sind,
- die Kategorie auszuwählen, für die sie sich bewerben wollen,
- in der Frist vom 25. März bis 8. Juni 2022 ihre Bewerbung einzureichen,
- geschlossene Leitfragen zu beantworten; einige davon mit Bezug auf die vier Grundsätze der ökologischen/biologischen Produktion und die Säulen der Nachhaltigkeit. Dies verschafft der Jury einen besseren Überblick über die Bewerberinnen und Bewerber.
Organisatoren, Auswahlkriterien, Finalisten
In diesem Abschnitt finden Sie Informationen zur Durchführung der Ausgabe 2022 der EU-Bio-Auszeichnungen.
Die EU-Bio-Auszeichnungen werden gemeinsam von der Europäischen Kommission, dem Europäischen Wirtschafts- und Sozialausschuss, dem Europäischen Ausschuss der Regionen, COPA-COGECA und IFOAM Organics Europe organisiert.
Die über die endgültigen Preisträger entscheidende Jury besteht aus Vertreterinnen und Vertretern
- der Europäischen Kommission,
- dem Europäischen Wirtschafts- und Sozialausschuss,
- dem Europäischen Ausschuss der Regionen,
- dem Europäischen Dachverband der Landwirte und landwirtschaftlichen Genossenschaften (COPA-COGECA);
- von IFOAM Organics Europe,
- dem Europäischen Parlament und
- dem Rat der Europäischen Union.
Personen oder Institutionen in der ökologischen/biologischen Wertschöpfungskette mit einem außergewöhnlichen Projekt, das ökologische/biologische Erzeugnisse in der EU zugänglicher bzw. preiswerter macht. Die Projektträger müssen in der EU ansässig sein. Projekte müssen in einer der EU-Amtssprachen eingereicht werden, und die Projekte selbst müssen in der EU stattfinden.
Bewerbungen für die EU-Bio-Preise müssen folgende Auswahlkriterien erfüllen:
a) Die Bewerbungen wurden in der in der Zeit vom 25. März 2022 bis 8. Juni 2022 23.59:59 MEZ eingereicht.
b) Die Bewerbungen müssen in einer der Amtssprachen der EU abgefasst sein.
c) Bei den Bewerberinnen und Bewerbern muss es sich um juristische oder natürliche Personen mit Wohn- oder Geschäftssitz in einem der 27 EU-Mitgliedstaaten handeln.
d) Das eingereichte Projekt muss in der EU stattfinden und sich eindeutig auf eine der sieben Kategorien von Auszeichnungen/acht Auszeichnungen für 2022 beziehen. Ein Projekt kann nicht für mehrere Kategorien/Auszeichnungen eingereicht werden. Jede/r Bewerber/in kann sich nur für eine Auszeichnung bewerben. Pro Auszeichnung darf nur eine Bewerbung eingereicht werden.
e) Das Projekt sollte entweder bereits vollständig durchgeführt worden oder so weit fortgeschritten sein, dass die Jury es bewerten kann, d. h. die praktische Umsetzung lässt bereits auf die künftige Verwirklichung der Ziele schließen.
f) Besondere Auswahlkriterien für jede Kategorie:
- Beste Bio-Landwirtin und bester Bio-Landwirt: Zertifizierung nach Verordnung (EU) 2018/848 über die ökologische/biologische Produktion und die Kennzeichnung von ökologischen/biologischen Erzeugnissen.
- Beste Bio-Anbauregion: Keine besonderen Auswahlkriterien,
- Beste Bio-Stadt: Keine besonderen Auswahlkriterien,
- Beste Bio-Region: Eine „Bio-Region“ ist ein geografisches Gebiet, in dem Landwirtschaftsbetriebe, Bürgerinnen und Bürger, Fremdenverkehrsunternehmen, Verbände und Behörden eine Vereinbarung treffen, die lokalen Ressourcen nach ökologischen Grundsätzen und Verfahren nachhaltig zu bewirtschaften.
- Bestes Bio-KMU: Ein nach Verordnung (EU) 2018/848 zertifiziertes Unternehmen, das der KMU-Definition entspricht (Unternehmen mit weniger als 250 Beschäftigten und einem Jahresumsatz von höchstens 50 Mio. Euro und/oder einer Jahresbilanzsumme von höchstens 43 Mio. Euro) und zu 100 % ökologisch/biologisch (als ökologische/biologische Erzeugnisse oder Erzeugnisse in Umstellung zu verstehen) produziert.
- Bester Bio-Lebensmitteleinzelhändler: Ein nach Verordnung (EU) 2018/848 zertifiziertes Unternehmen mit ausschließlich zertifizierten ökologischen/biologischen Erzeugnissen (als ökologische/biologische Erzeugnisse oder Erzeugnisse in Umstellung zu verstehen) im Angebot, ausgenommen Nichtlebensmittelerzeugnisse oder Lebensmittelprodukte, für die es keine ökologischen/biologischen Alternativen gibt.
- Bestes Bio-Restaurant: Das Restaurant bietet auf seiner Speisekarte ausschließlich ökologische/biologische Erzeugnisse (als ökologische/biologische Erzeugnisse oder Erzeugnisse in Umstellung zu verstehen) im Einklang mit der Verordnung (EU) 2018/848) an.
Alle zulässigen Bewerbungen werden von der Jury für die EU-Bio-Auszeichnungen anhand der folgenden horizontalen Vergabekriterien bewertet:
- Exzellenz: Der Preisträger muss eine herausragende Initiative mit einem echten Mehrwert für die ökologische/biologische Produktion entwickelt haben. Das Projekt muss im Hinblick auf seine ursprünglichen Ziele tatsächliche Ergebnisse und Auswirkungen erzielen. Die Projekte müssen ihre Auswirkungen auf den betreffenden Bereich und das betreffende Gebiet nachweisen und ihre Ergebnisse im Vergleich mit ihren ursprünglichen Zielen demonstrieren.
- Innovativer Charakter des Projekts in der ausgewählten Kategorie: Die Projekte dürfen nicht „Business as usual“ sein, sondern sollten neue Ansätze, neue Organisationsmethoden oder neue oder deutlich verbesserte Ergebnisse für die ökologische/biologische Produktion hervorbringen. Die Kriterien für die Beurteilung des innovativen Charakters in jeder Kategorie sind in den jeweiligen Abschnitten dazu genauer erläutert.
- Säulen der Nachhaltigkeit (Umwelt, Soziales, Wirtschaft) des Projekts: Die Projekte müssen ihre Nachhaltigkeit und ihre Zukunft als eigenständige Initiativen oder Projekte nachweisen.
- Übertragbarkeit und Reproduzierbarkeit des Projekts anderenorts in der EU: Das Projekt muss nachweisen, dass es auch in einem breiteren (EU-)Kontext eingesetzt werden kann und dass es eine Anregung für andere Orte ist oder sein könnte. Außerdem müssen die Ziele und Ergebnisse des Projekts gut vermittelt werden können.
Folgende Finalisten wurden für die erste Ausgabe der EU-Bio-Auszeichnungen ausgewählt:
Kategorie 1: Beste Bio-Landwirtin und bester Bio-Landwirt
Finalisten (Frauen)
- Katharina Lichtmannsperger (VLG Obervetterbachgut) – Thalgau, Salzburg (Österreich)
- Sara Vezza (Azienda Agricola Sara Vezza) – Localitá Castelletto, Monforte d’Alba, Piemont (Italien)
Finalisten (Männer)
- Gianpaolo Mancini (Il Sentiero del Riccio) – Sicignano degli Alburni, Salerno, Kampanien (Italien)
- Tom Kass (Kass-Haff S.àrl) – Rollingen (Luxemburg)
Kategorie 2: Beste Bio-Anbauregion
Finalisten
- Centre-Val de Loire, Frankreich
- Comunitat Valenciana, Spanien
Kategorie 3: Beste Bio-Stadt
Finalisten
- Gemeinde Troyan, Bulgarien
- Stadt Wien, Österreich
Kategorie 4: Bester Bio-Bezirk
Finalisten
- Association Biovallée - Eurre, Frankreich
- Centro Municipal Cultura e Desenvolvimento de Ihanha-a-Nova – Region Centro, Portugal
Kategorie 5: Bestes Bio-KMU (kleines und mittleres Unternehmen)
Finalisten
- Gino Girolomoni Cooperativa Agricola - Isola del Piano, Provinz Pesaro und Urbino, Italien
- Labonca Biohof GmbH – Burgau, Steiermark, Österreich
Kategorie 6: Bester Bio-Lebensmitteleinzelhändler
Finalisten
- Ecoveritas SA – Barcelona, Spanien
- Bio MERCATO, seiVital GmbH – Kempten, Bayern, Deutschland
Kategorie 7: Bestes Bio-Restaurant
Finalisten
- Trattino – Lyon, Frankreich
- Kolariks Freizeitsbetriebe GesmbH Restaurant Luftburg – Prater, Wien, Österreich
Zeitleiste
- 25. März 2022
Start der Bewerbungsfrist für die Auszeichnungen
- 8. Juni 2022
Ende der Einreichungsfrist für Bewerbungen für die Auszeichnungen: 8. Juni 2022 (23:59:59 MESZ).
- September 2022
Entscheidung über die Preisvergabe
- 23. September 2022
Preisverleihung
Die EU-Bio-Auszeichnungen
Der Ausbau des ökologischen/biologischen Landbaus und der Bio-Aquakultur und Lebensmittelproduktion tragen beträchtlich zur Verringerung des Einsatzes von chemischen Düngemitteln, Pestiziden und antimikrobiellen Mitteln bei und wirken sich positiv auf unser Klima, unsere Umwelt, die biologische Vielfalt und das Tierwohl aus. Deshalb wurde der ökologischen/biologischen Produktion eine Schlüsselrolle bei der Verwirklichung der Ziele des europäischen Grünen Deals, der Strategie „Vom Hof auf den Tisch“ und der Biodiversitätsstrategie zugesprochen. Aus diesem Grund hat die Kommission als Ziel festgelegt, 25 % der landwirtschaftlichen Fläche der Union bis 2030 für den ökologischen Landbau zu nutzen und die ökologische/biologische Aquakultur erheblich auszubauen.
Die Kommission hat im März 2021 den Aktionsplan zur Förderung der ökologischen/biologischen Produktion angenommen, zu dem auch die jährlichen Auszeichnungen gehören. Ziel ist es, die besten und innovativsten Bio-Akteure auszuzeichnen, die zur Verringerung der schädlichen Auswirkungen der Landwirtschaft auf Umwelt und Klima beitragen.
Ökologisch/biologische Landwirtschaft, Aquakultur und Lebensmittelproduktion in der EU
In der Verordnung (EU) 2018/848 heißt es im ersten Erwägungsgrund: „Die ökologische/biologische Produktion bildet ein Gesamtsystem der landwirtschaftlichen Betriebsführung und der Lebensmittelproduktion, das beste umweltschonende und klimaschützende Verfahren, ein hohes Maß an Artenvielfalt, den Schutz der natürlichen Ressourcen sowie die Anwendung hoher Tierschutz- und Produktionsstandards kombiniert, die der Tatsache Rechnung tragen, dass die Nachfrage der Verbraucher nach Erzeugnissen, die unter Verwendung natürlicher Stoffe und nach natürlichen Verfahren erzeugt worden sind, stetig steigt.“
In der EU steigt der Anteil der ökologischen/biologischen Produktion. 2019 wurden 8,5 % aller Agrarflächen in der EU ökologisch bewirtschaftet. Dies entspricht 13,8 Mio. Hektar, was gegenüber den 9,5 Mio. Hektar im Jahr 2012 einen Anstieg von 45,8 % ausmacht. Die Länder mit den größten ökologisch/biologisch bewirtschafteten Flächen waren laut Eurostat-Statistiken zum ökologischen/biologischen Landbau Spanien (2,4 Mio. Hektar; 17,4 % des gesamten EU-Anteils), Frankreich (2,2 Mio. Hektar; 16,2 % des Gesamtanteils), Italien (2,0 Mio. Hektar, 14,5 % des Gesamtanteils) und Deutschland (1,3 Mio. Hektar, 9,4 % des Gesamtanteils).
In der gesamte Wertschöpfungskette waren in der EU fast 344 000 ökologische/biologische Erzeuger und mehr als 78 000 Bio-Verarbeitungsbetriebe aktiv. Die Bio-Landwirte profitieren von den höheren Preisen ihrer Erzeugnisse auf dem Markt und von der rasch wachsenden Nachfrage der Endverbraucherinnen und -verbraucher nach ökologischen/biologischen Erzeugnissen. Im Jahr 2019 betrug der Anteil des EU-Marktes (für Bio-Erzeugnisse) 38,8 Mrd. Euro in einem globalen Markt von 106,4 Mrd. Euro, und steht somit an zweiter Stelle nach dem US-Markt mit 48,2 Mrd. Euro. Große Märkte in der EU sind laut FIBL-Statistiken Deutschland (12,0 Mrd. Euro) und Frankreich (11,3 Mrd. Euro).
Die Pro-Kopf-Ausgaben der Verbraucher für ökologische/biologische Erzeugnisse sind laut FIBL-Statistiken in Dänemark am höchsten (344 Euro; 12 % der Lebensmitteleinkäufe) und Luxemburg (264 Euro; 8 % der Lebensmitteleinkäufe).
Mehr und mehr Verbraucherinnen und Verbraucher kennen das EU-Bio-Logo. Im Jahr 2020 erkannten 56 % der Teilnehmerinnen und Teilnehmer einer Eurobarometer-Umfrage das Logo; im Jahr 2017 waren es erst 27 %. 80 % der Umfrageteilnehmer/innen sind der Ansicht, dass ökologische/biologische Erzeugnisse umweltfreundlicher sind und für sie höhere Tierwohlstandards gelten.
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Links zum Thema
Biologische Landwirtschaft
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