Die zehn Hauptziele
Für den Zeitraum von 2023 bis 2027 wird die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) an zehn Hauptzielen ausgerichtet. Diese Hauptziele mit dem Schwerpunkt auf sozialen, ökologischen und wirtschaftlichen Themen bilden die Grundlage, auf der die EU-Länder ihre GAP-Strategiepläne ausarbeiten.
Verfolgt werden folgende Hauptziele:
- Sicherstellung gerechter Einkommen für Landwirte,
- Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit,
- Verbesserung der Position der Landwirte in der Lebensmittelkette,
- Klimaschutzmaßnahmen,
- Umweltpflege,
- Erhaltung von Landschaften und biologischer Vielfalt,
- Förderung des Generationswechsels,
- Förderung lebendiger ländlicher Gebiete,
- Schutz von Lebensmittelqualität und Gesundheit,
- Förderung von Wissen und Innovation.
Weiterführende Informationen
GAP-spezifische Ziele nach Land
Analyse der politischen Hauptziele
Um die Gründe für jedes dieser zehn Ziele zu erläutern, hat die Europäische Kommission eine Reihe von Kurzdarstellungen erstellt. In diesen Kurzdarstellungen werden die wichtigsten Fakten zu den einzelnen Zielen sowie deren politische Relevanz zusammengefasst.
Förderung tragfähiger landwirtschaftlicher Einkommen
„Im Jahr 2017 verdienten Landwirtinnen und Landwirte durchschnittlich nur knapp die Hälfe dessen, was in anderen Branchen erzielt werden konnte, und vor zehn Jahren war es bloß ein Drittel.“
Hauptziel: Förderung tragfähiger landwirtschaftlicher Einkommen sowie der Widerstandsfähigkeit des Agrarsektors in der gesamten Union zur Verbesserung der langfristigen Ernährungssicherheit und der landwirtschaftlichen Vielfalt sowie Absicherung der wirtschaftlichen Tragfähigkeit der landwirtschaftlichen Erzeugung in der Union.
In der Kurzdarstellung werden die aktuelle Situation der landwirtschaftlichen Einkommen, der Beitrag der GAP zu ihrer Unterstützung und die Unterschiede zwischen den einzelnen EU-Ländern und Wirtschaftszweigen untersucht. Außerdem wird erörtert, welche Maßnahmenkombination erforderlich ist, um das Hauptziel der Gewährleistung tragfähiger landwirtschaftlicher Einkommen zu erreichen.
Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit
„Der Druck auf die Ressourcen der Landwirtschaft in der EU ist durch wachsende Nachfrage nach Lebensmitteln, und aus der Industrie aufgrund des Bevölkerungswachstums und der höheren verfügbaren Einkommen gestiegen.“
Hauptziel: Verbesserung der Marktorientierung und Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit der landwirtschaftlichen Betriebe sowohl kurz- als auch langfristig, einschließlich einer stärkeren Ausrichtung auf Forschung, Technologie und Digitalisierung.
In dieser Kurzdarstellung werden einige Triebkräfte und politische Instrumente vorgestellt, die zu Produktivitätssteigerungen in der EU-Landwirtschaft führen können, zum Beispiel Forschungs- und Innovationsprogramme, neue Technologien, Entwicklung des ländlichen Raums und der Infrastruktur, effiziente Beratungssysteme und Weiterbildung von Betriebsleiter/innen.
Verbesserung der Position der Betriebsinhaber in der Wertschöpfungskette
„Die Landwirtschaft zeichnet sich durch einen stagnierenden, niedrigen Anteil an der Wertschöpfungskette aus, was auf hohe Betriebsmittelkosten, Schwankungen in der Produktion und die Einbeziehung neuer Dienstleistungen zurückzuführen ist.“
Hauptziel: Verbesserung der Position der Betriebsinhaber in der Wertschöpfungskette
In dieser Kurzdarstellung wird untersucht, wie die GAP 2023–2027 die Position der Landwirtinnen und Landwirte durch Maßnahmen wie engere Zusammenarbeit untereinander, mehr Markttransparenz und effiziente Instrumente gegen unfaire Handelspraktiken stärken kann.
Beitrag zum Klimaschutz
„Die EU-Landwirtschaft spielt eine Schlüsselrolle dabei, die im Pariser Klimaschutzübereinkommen und in den EU-Strategien für Nachhaltigkeit und Bioökonomie eingegangenen Verpflichtungen durch ehrgeizigere Ziele bei den Treibhausgasemissionen einzuhalten.“
Hauptziel: Beitrag zum Klimaschutz und zur Anpassung an den Klimawandel, unter anderem durch Verringerung der Treibhausgasemissionen und Ausweitung der CO2-Bindung, sowie Förderung nachhaltiger Energie
In dieser Kurzdarstellung wird untersucht, welche Rolle die Landwirtschaft bei der Verringerung der Treibhausgasemissionen durch neue Methoden der Betriebs- und Bodenbewirtschaftung einnehmen kann. Außerdem werden die Risiken des Klimawandels für die Landwirtschaft untersucht.
Effiziente Bewirtschaftung natürlicher Ressourcen
„In den landwirtschaftlichen Nutzflächen in der EU sind 51 Milliarden Tonnen CO2 gebunden – das ist deutlich mehr als alle jährlich von den EU-Mitgliedstaaten emittierten Treibhausgase.“
Hauptziel: Förderung der nachhaltigen Entwicklung und der effizienten Bewirtschaftung natürlicher Ressourcen wie Wasser, Böden und Luft, unter anderem durch Verringerung der Abhängigkeit von Chemikalien.
Diese Kurzdarstellung konzentriert sich auf den Boden als eine der wichtigsten natürlichen Ressourcen, in der Pflanzen wurzeln und durch die sie mit unverzichtbaren Nährstoffen, Wasser und Sauerstoff versorgt werden. Außerdem werden Fragen der Bodengesundheit untersucht und die Bedeutung politischer Maßnahmen zum Schutz der Böden hervorgehoben.
Stopp und Umkehr des Verlusts an Artenvielfalt
„Die landwirtschaftliche Tätigkeit ist nicht nur selbst von verschiedenen Aspekten der biologischen Vielfalt abhängig, sie spielt auch eine wichtige Rolle beim Erhalt der Lebensräume und Arten in landwirtschaftlich bewirtschafteten Gebieten.“
Hauptziel: Beitrag zur Eindämmung und Umkehr des Verlusts an Biodiversität, Verbesserung der Ökosystemleistungen und Erhaltung von Lebensräumen und Landschaften.
Die biologische Vielfalt in der EU ist Gegenstand dieser Kurzdarstellung. Besonderes Augenmerk liegt auf ihrer Bedeutung für landwirtschaftlich genutzte Flächen und Landschaftselemente. Diesbezüglich werden einige der notwendigen Veränderungen im Agrarsektor aufgezählt, die derzeit verfügbaren einschlägigen GAP-Instrumente erläutert und Fragen zur künftigen Entwicklung der GAP erörtert.
Generationswechsel
„Ein dynamischer Agrarsektor braucht qualifizierte und innovationsfreudige junge Landwirtinnen und Landwirte, um den Bedürfnissen der Gesellschaft gerecht werden zu können, seien es hochwertige Nahrungsmittel oder öffentliche Umweltgüter.“
Hauptziel: Steigerung und Aufrechterhaltung der Attraktivität für Junglandwirte und neue Landwirte und Erleichterung der nachhaltigen Unternehmensentwicklung in ländlichen Gebieten.
Gegenstand dieser Kurzdarstellung sind die Herausforderungen und Bedürfnisse junger Landwirtinnen und Landwirte in der EU. Außerdem wird ein zielgerichteteres Unterstützungssystem auf Grundlage von Bedarfsanalysen und quantifizierbareren erwarteten Ergebnissen skizziert, mit dem der Generationswechsel und die Erfolgsaussichten junger Betriebsinhaber/innen gefördert werden.
Wachstum, Beschäftigung und Gleichstellung in ländlichen Gebieten
„Die GAP spielt eine wichtige Rolle dabei, einige der durch Arbeitslosigkeit und Armut verursachten Nöte in ländlichen Gebieten zu lindern. Eine kürzlich von der Weltbank durchgeführte Studie hat die positive Rolle der GAP bei der Armutsminderung hervorgehoben.“
Hauptziel: Förderung von Beschäftigung, Wachstum und Gleichstellung der Geschlechter, einschließlich der Beteiligung von Frauen an der Landwirtschaft, der sozialen Inklusion und der lokalen Entwicklung in ländlichen Gebieten, einschließlich Bio-Kreislaufwirtschaft und nachhaltige Forstwirtschaft.
In dieser Kurzdarstellung wird die Rolle der GAP für die Wirtschaft im ländlichen Raum untersucht und erläutert, wie Einkommensstützung und Finanzhilfen für die Entwicklung des ländlichen Raums dazu beitragen, das Beschäftigungsniveau und den Lebensstandard zu erhalten.
Erfüllung gesellschaftlicher Erwartungen in Bezug auf Lebensmittel und Gesundheit
„Von 2011 bis 2018 gingen die Verkäufe von Veterinär-Antibiotika in 25 europäischen Ländern insgesamt um mehr als 35 % zurück.“
Hauptziel: Verbesserung der Art und Weise, wie die Landwirtschaft in der Union gesellschaftlichen Erwartungen in den Bereichen Ernährung und Gesundheit, einschließlich in Bezug auf hochwertige, sichere und nahrhafte Lebensmittel, die auf nachhaltige Weise erzeugt werden, sowie in Bezug auf die Reduzierung von Lebensmittelabfällen, die Verbesserung des Tierwohls und die Bekämpfung antimikrobieller Resistenzen gerecht wird.
Themen dieser Kurzdarstellung sind die Herausforderungen der antimikrobiellen Resistenz in der Tierhaltung, der Zusammenhang zwischen Tierschutz, Tiergesundheit und durch Lebensmittel übertragbare Krankheiten sowie EU-Maßnahmen zur Unterstützung von Landwirtinnen und Landwirten und EU-Ländern bei ihren Maßnahmen zur Bekämpfung antimikrobieller Resistenzen.
Förderung von Wissen und Innovation
„Die Unterstützung von Wissensaustausch, Schulung, Beratung und Innovation ist von entscheidender Bedeutung für die Gewährleistung einer intelligenten und nachhaltigen Land- und Forstwirtschaft und intelligenter und nachhaltiger ländlicher Gebiete.“
Hauptziel: Modernisierung der Landwirtschaft und des ländlichen Raums durch Förderung und Austausch von Wissen, Innovation und Digitalisierung sowie Anreize für Landwirtinnen und Landwirte, dies dank verbesserten Zugangs und entsprechender Schulungen umzusetzen.
Thema dieser Kurzdarstellung ist die Modernisierung der Landwirtschaft durch Zusammenarbeit und Wissensaustausch sowie verbesserte landwirtschaftliche Ausbildung.
Dokumente
- 9. OKTOBER 2018
- 30. OKTOBER 2019
- 25. APRIL 2019
- 3. APRIL 2019
- 5. DEZEMBER 2018
- 28. NOVEMBER 2019
- 7. NOVEMBER 2019
- 7. MAI 2019
- 18. DEZEMBER 2018
- 27. SEPTEMBER 2019