Der Weg zu wirtschaftlicher Nachhaltigkeit
Tragfähige landwirtschaftliche Betriebe sind das Herzstück der Landwirtschaft in der EU. Könnten in der Landwirtschaft keine stabilen und lohnenden Einkünfte erzielt werden, wäre es nicht möglich, die für die Gesellschaft notwendigen Produkte und Dienstleistungen zu liefern. Die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) umfasst daher mehrere Maßnahmen, um die wirtschaftliche Tragfähigkeit landwirtschaftlicher Betriebe zu gewährleisten. Auch die wirtschaftlichen Maßnahmen im Rahmen der GAP müssen nachhaltig und darauf ausgerichtet sein, wie die verfügbaren natürlichen Ressourcen effizient und verantwortungsvoll genutzt werden können, um einen angemessenen Lebensstandard zu ermöglichen, ohne dabei die Umwelt zu schädigen.
Die wirtschaftlichen Folgen des Klimawandels wurden in den letzten Jahren in ganz Europa immer deutlicher: Extreme Witterungsbedingungen wie Dürren und Überschwemmungen führten zu geringeren Erträgen und sinkenden Einkommen in der Landwirtschaft. Daher dienen die GAP-Maßnahmen zum Schutz der Umwelt auch dazu, die langfristige wirtschaftliche Tragfähigkeit der Landwirtschaft zu erhalten.
Für ein nachhaltiges Agrarsystem bedarf es jedoch eines aktiven und engagierten Landwirtschaftssektors, und umweltfreundliche Bewirtschaftungsmethoden müssen auch kurzfristig wirtschaftlich tragfähig und rentabel sein.
Im Rahmen der GAP soll wirtschaftliche Nachhaltigkeit folgendermaßen erreicht werden:
- Sicherstellung einer verlässlichen Existenzgrundlage für Landwirte durch ein gerechtes System der Einkommensstützung und mehr Gerechtigkeit in der Lebensmittelversorgungskette;
- engere Verknüpfung von Einkommensstützung und Umweltmaßnahmen durch Cross-Compliance und Ökologisierungszahlungen;
- Unterstützung bei der Entwicklung des ländlichen Raums, um sicherzustellen, dass umweltfreundliche Methoden und Investitionen für die Landwirte wirtschaftlich nachhaltig sind.
Im weiteren Sinne kann die Landwirtschaft zu einer nachhaltigen Wirtschaft beitragen, indem sie Biomasse für die Bioökonomie liefert, was zu weniger Abhängigkeit von kohlenstoffbasierter Energie führt. Die Erzeugung von Biomasse wiederum bietet Landwirten, Forstwirten und ländlichen Gemeinschaften nachhaltige wirtschaftliche Chancen.
Die neue GAP wird dafür sorgen, dass auch weiterhin hochwertige Lebensmittel zur Verfügung stehen und das europäische Landwirtschaftsmodell nachdrücklich unterstützt wird. Die künftige Politik wird um neun Kernziele herum aufgebaut, bei dreien dieser Ziele liegt der Schwerpunkt auf der wirtschaftlichen Nachhaltigkeit der EU-Landwirtschaft:
- Förderung tragfähiger landwirtschaftlicher Einkommen sowie der Krisenfestigkeit in der ganzen Union zur Verbesserung der Ernährungssicherheit;
- Verstärkung der Ausrichtung auf den Markt und Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit, auch durch einen stärkeren Schwerpunkt auf Forschung, Technologie und Digitalisierung;
- Verbesserung der Position der Landwirte in der Wertschöpfungskette.
Weitere Informationen
Landwirtschaft in der Bioökonomie
Die Rolle von Wissen und Innovation
Wissen und Innovation können dazu beitragen, dass die Landwirtschaft sowohl gegenwärtig als auch zukünftig rentabel bleibt:
- Forschung und Innovation können für neue Techniken und Technologien zur Steigerung der Produktivität sorgen, ohne die Umwelt zusätzlich zu belasten, und durch das System der landwirtschaftlichen Betriebsberatung kann sichergestellt werden, dass die Landwirte über die neuesten Entwicklungen und Verbesserungen auf dem Laufenden bleiben.
- Die Europäische Innovationspartnerschaft in der Landwirtschaft (EIP-AGRI) fördert und verbreitet innovative Ideen, um den Landwirten dabei zu helfen, mit weniger Ressourcen mehr und besser zu produzieren.
Links zum Thema
Forschung und Innovation
Forschung und Innovation sind unerlässlich, damit die EU neu aufkommende Herausforderungen bewältigen und gleichzeitig ihre politischen Ziele erreichen kann.
Synthesis of evaluation reports on strategies for sustainable 2013-18 operational programmes in the fruit and vegetable sector
Reports and findings of evaluations and external studies completed on programmes, measures, and practices relating to rural areas.