Estonian vodka g. A. ist eine Spirituose mit einem Mindestalkoholgehalt von 40 % vol. Der Geschmack von Estonian vodka g. A. variiert je nach verwendetem Rohstoff. Wodka aus Kartoffeln ist dickflüssiger, süßlich und weich und schmeckt vollmundig.
Roggen ergibt einen vollmundigen, kräftigen und würzigen Wodka und Weizen verleiht der Spirituose einen subtilen, weichen und fruchtigen Geschmack.
Ursprünge
Estonian vodka g. A. ist eine Spirituose aus Ethanol, die aus in Estland angebautem Roggen, Weizen oder von dort stammenden Kartoffeln gewonnen wird. Er wurde 2008 als europäische geografische Angabe ausgezeichnet.
Seit über 500 Jahren wird in Estland Wodka hergestellt. Ein Dokument über die Festschreibung der Satzungen der Brauereien der Großen Gilde von Tallinn aus dem Jahr 1485 liefert den ersten schriftlichen Nachweis über die Wodka-Produktion in Estland. Die dortige Wodka-Produktion floriert besonders deshalb, weil die geeignetsten traditionellen Verfahren zur Herstellung dieser Spirituose bewahrt wurden. Heute ist das Wässerchen der ganze Stolz des Landes.
Seit Jahrhunderten sind Roggen und Weizen in Estland die am häufigsten angebauten Getreidesorten. Das Aussehen und der Geschmack von Estonian Vodka g. A. ist vor allem dadurch bedingt, dass bei der Herstellung des Ethanols in Estland vor allem Wintergetreide verwendet wird, das einen hohen Mineralstoffgehalt aufweist. Winterroggen, der oft für die Herstellung dieser Spirituose verwendet wird, ist eines der am häufigsten ökologisch angebauten Getreide in Estland, wodurch der reine und authentische Charakter des Getränks bewahrt wird.
Die Tradition des Kartoffelanbaus in Estland spielt ebenfalls eine Rolle bei der dortigen Erzeugung von Ethanol, das aus dieser bescheidenen Knolle hergestellt wird. Der Siegeszug der Kartoffel begann im 19. Jahrhundert und gipfelte in einem Eintrag Estlands im Guinness-Buch der Rekorde 1997 (S. 92) als das Land, in dem das stärkste Ethanol aus Kartoffeln (98 %) erzeugt wurde. Wodka aus Kartoffeln wird heutzutage sonst nur noch in relativ geringen Mengen hergestellt und ist so zu einem für Estland typischen Erzeugnis geworden.
Die besonderen Eigenschaften von Estonian vodka g. A. werden nicht zuletzt auch durch die Verwendung von Wasser aus Estland beeinflusst, das zahlreiche Mineralstoffe enthält, die wiederum den Geschmack der Spirituose beeinflussen. Der daraus resultierende Estonian vodka g. A. zeichnet sich durch das charakteristische Aroma der Rohstoffe aus, die erst im Ethanol und später im Wodka selbst zum Tragen kommen.
Herstellung
Der Herstellungsprozess von Estonian vodka g. A. beginnt mit der Herstellung von Ethanol.
Das Getreide wird zu Vollkornschrot zerkleinert. Es darf nur auf eine ganz bestimmte Weise entspelzt, geschliffen und verarbeitet werden. So darf das Getreide nur trockenzerkleinert werden, wobei 25 % des Mehls aus über 1 mm großen Teilchen bestehen muss. Dieses grobe Mahlen von Roggen oder Weizen zu Vollkornschrot ist das traditionelle Verfahren zur Spirituosenherstellung in Estland und verleiht dem Getränk den letzten Schliff, da so das Aroma des Getreides hervortritt. Bei der Zubereitung aus Kartoffeln werden diese gewaschen und ohne vorheriges Schälen zerkleinert.
In einem nächsten Schritt werden die Kartoffeln oder das Getreide verkleistert. Dies erfolgt bei einer Temperatur von 55-57 °C, anschließend wird die Maische auf 80-90 °C erhitzt, wobei sie aber nicht zum Sieden kommen darf. Hat die Maische wieder 55-57 °C erreicht, wird sie verzuckert und es werden Grünmalz, gemälztes Getreide oder andere natürliche Enzyme zugesetzt. Daraufhin wird die Maische unter Zugabe von Hefe in Maischebottiche umgefüllt und gärt dort etwa 72 Stunden lang. Die gegorene Maische wird anschließend zur Destillationsanlage befördert.
Das bei der Verzuckerung, Fermentierung und Destillation zugesetzte Wasser muss aus Estland stammen und die erforderliche chemische Zusammensetzung aufweisen, um sicherzustellen, dass es die notwendigen Nährstoffe enthält, um die Hefe zu aktivieren: 90 mg/l (±10 %) Calcium (Ca) und 20 mg/l (±10 %) Magnesium (Mg).
So wird Ethanol mit einem Mindestalkoholgehalt von 96 % vol erzeugt.
Schließlich muss auch das zur Herstellung des Wodkas verwendete Wasser aus Estland stammendes Trinkwasser sein, das die Anforderungen des Wassergesetzes erfüllt. Das Wasser muss weich sein und kann mithilfe von Umkehrosmosefiltern weiter enthärtet werden. Als einzige Zusatzstoffe dürfen natürliche Aromastoffe verwendet werden, die aus einheimischem Getreide oder einheimischen Kartoffeln gewonnen wurden. Bei Bedarf kann die Spirituose zusätzlich filtriert werden.
Das Endprodukt, Estonian vodka g. A., ist eine Spirituose mit einem Mindestalkoholgehalt von 40 % vol. Estonian vodka g. A. ist weich im Geschmack, durchsichtig und klar. Das Aroma variiert je nach verwendetem Rohstoff. Wodka aus Kartoffeln ist dickflüssiger, süßlich und weich und schmeckt vollmundig. Roggen ergibt einen vollmundigen, kräftigen und würzigen Wodka und Weizen verleiht der Spirituose einen subtilen, weichen und fruchtigen Geschmack.
